Gelungene Vernissage auf Schloss Krastowitz in Klagenfurt!

Im wunderbaren, herbstlichen Ambiente des Schlosses Krastowitz (www.schlosskrastowitz.at) fand am 28.11.2014 die Vernissage des VETART-Kunstforums statt, zu der eine Reihe von Gästen begrüßt werden konnte. Kuratiert wurde die Ausstellung von Beatrix Leitold und Elisabeth Wagner. Insgesamt 16 Künstlerinnen und Künstler stellen in dieser Gruppenausstellung bis 20.12. ihre vielfältigen Werke im Foyer des Bildungshauses aus, das jährlich von über 25.000 Besuchern frequentiert wird und bereits seit 10 Jahren Ausstellungen organisiert.

Die ausstellenden Künstler sind (alphabet.): Regina Cserna, Karin Groll, Christine Kassl, Gertrud Keck, Sylvia Kölbl, Johanna Korak, Carolin Krejci, Beatrix Leitold, Katharina Spörk, Bernhard Steiner, Heinz Strahl, Elisabeth Wagner, Peter Wagner aus Österreich, sowie Stefi und Ivo Borko bzw. Igor Ternar aus Slowenien.

In seiner Begrüßung wies der Leiter Ing. Planton auf den besonderen Bezug des Hauses zur Kunst hin, für die wir mit Frau Ing. Martina Kainz eine sehr kompetente Bezugsperson gewinnen konnten. Alt-LK-Präsident ÖR Walfried Wutscher bedankte sich als Bildungsverantwortlicher herzlich für die Zusammenarbeit und sprach von den Sehnsüchten, die Menschen inspiriert, sich künstlerisch zu betätigen und dies über Kunstwerke auszudrücken. ÖTK-Ktn.-Präsident Mag. Schantl lobte seitens der Tierärztekammer die Aktivitäten des Kunstforums und bot weiterhin seine Unterstützung an, da dies für die Tierärzteschaft neue Zugänge eröffnet. Im Interview mit Ing. Martina Kainz skizzierte Obmann Karl Bauer die bisherige Entwicklung des VETART-Kunstforums und deren Beweggründe, die vom Berufsstand und von Sponsoren sehr positiv mitgetragen werden. Bereits über 40 Tierärztinnen und Tierärzte aus ganz Österreich aus allen beruflichen Bereichen und vielen Genres sind als Mitglieder aktiv. Erstmals gibt es auch eine Kooperation mit slowenischen Kollegen, deren Werke durch ihre fotografischen Qualitäten besonders hervorstechen. Nach dem offiziellen Teil der Eröffnung wurde zu einem reichhaltigen Buffet mit eigenem VETART-Wein von Franz Foltin geladen, wo sich die Gäste bis in die späte Nacht delektierten.

Gerade die Vorweihnachtszeit ermöglicht vielfache Kontakte und Berührungen mit der Kunst und evtl. auch vermehrte Ankäufe. Leitthemen sind Mensch-Tier-Darstellungen aber auch abstrakte und detailliert Lebensumwelten, die von den Künstlerinnen und Künstlern mit der ihnen eigenen Sensitivität und Akribie in Bilder und Fotografien umgesetzt wurden.

Im Rahmen der Eröffnung ist auch eine tierärztliche Fachtagung zu den Themen „Immobilisation und Kleintiermedizin“ abgehalten worden, die von der Tierärztekammer und dem Tiergesundheitsdienst Kärnten veranstaltet wurde.

Sponsoren sind: Animed Service AG, MSD Tiergesundheit, ÖTK, ÖTGD, Richter Pharma AG und Zoetis.

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Fotos aus vier Ländern - Erste internationale Ausstellungsbeteiligung des VETART – Kunstforum!

Peter Wagner im Interview
Peter Wagner im Interview

Am 25.10.2014 wurde eine Foto-Ausstellung auf Schloss Grad, Slowenien, unter Teilnahme des VETART-Kunstforums eröffnet. Die weiteren Teilnehmer sind Fotogruppen aus Cakovec (HR), Nagykaniza (H) und Lendava (SLO), die als Veranstalter firmieren. Bereits der Titel der Ausstellung bestimmt die Thematik und soll die Verbindung zwischen den Menschen der Nachbarländer verdeutlichen. Damit eng verbunden ist das Schließen und Vertiefen freundschaftlicher Beziehungen sowie das gegenseitige Kennenlernen von Orten, Traditionen und Kulturen.

Unsere ausstellenden Künstler sind:

Barbara Bernhart zeigt Fotos ihrer Pferde, die sie ausdrucksstark und mit Filtertechniken märchenhaft verzaubert abbildet.

Karl Traintinger stellt einen Fotozyklus aus dem Jahre 1990 aus, in dem das Motiv „Stroh“ in verschiedenen Varianten vom Feld bis in den Stall dargestellt wird.

Peter Wagner kombiniert dabei fotografische Momente und Details mit modernen Bildtechniken.

Schloss Grad liegt im Dreiländereck von Ungarn, Slowenien und Österreich inmitten des Naturparks Goricko-Raab-Örszeg (www.park-goricko.org) und wurde in den letzten Jahrzehnten stilvoll renoviert. Es beeindruckt durch seine imposante Größe wie auch durch seine Lage in einer an sich abgeschiedenen Grenzregion.

Adresse: Schloss Grad, Grad 191, SLO-9264 Grad, E.: park.goricko@siol.net (Anfahrt über Jennersdorf – Kuzma)

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4.-6.6.2014:   Tagung "SchWein gehabt", Schloss Laubegg bei Leibnitz

Das VETART-Kunstforum stellte zum ersten Jahr des Bestehens erstmals im Rahmen eine Fachtagung aus, die einer Tierart gewidmet war, dem Schwein. Die Etymologie des Spruches „SchWein gehabt“ läßt mehrere Ableitungen zu, die einem Trostpreis beim Kartenspiel, wo das Ass auch als Sau bezeichnet wird, oder einem Bild im Stadtsaal von Hannover gewidmet ist, das ein Floß nach einer Überflutung darstellt, auf das sich die Menschen mit einem Schwein gerettet haben und überlebten.

Wir wollen das Schwein auch kulturhistorisch betrachten und in einen weiteren Kontext zum „Sein“ stellen, das gerade in der Süd- und Oststeiermark eng mit dem Mais verbunden ist. Seit den 60er Jahren ist es dort zu einem Anstieg des bäuerlichen Wohlstandes durch die Intensivierung des Maisbaues und der Schweineproduktion gekommen. Damit gewannen auch die Tiergesundheit, der Tierarzt und der TGD an Bedeutung. Marken wie „Porky“ und „Gustino“ wurden entwickelt, die sich heute im „Vulkanlandschwein“, „Steirerglück“, „Absolut Schwein“ oder „Tullnerfeldschwein“ wiederfinden. „Schwein küsst Wein“ und „Leibnitz grunzt“ sind erst in den letzten Tagen zu weiteren Synonymen rund ums Schwein geworden.

Der Mythos „Schwein“ ist bereits 10 000 Jahre alt, wo es zur Domestikation kam und es fortan in Wäldern gehalten wurde. 1493 brachte es Christoph Kolumbus nach Amerika, ab dem 19. Jhdt. begann die Stallhaltung in den „Saukobeln“. Es fraß die Erntereste auf den Feldern und die Speisereste in den Städten. Die Zucht begann in England und ab 1960 auch bei uns mit der Hybridzucht, weg vom Fett auf mehr Fleisch hin. In der heutigen Ästhetik (grch. „Wahrnehmung“) stehen Bereiche wie Tierwohl, Faktorenkrankheiten, Seuchen und die Umwelt im Zentrum des öffentlichen Spannungsfeldes.

Kunstgeschichtlich kam es bei uns seit der Nachkriegszeit zu einer Verarmung an agrarischen Motiven im Allgemeinen, wo – wenn überhaupt – eher Heimtiere dominieren. Als wenige Beispiele mit Beständigkeit wären hier das Schweinemuseum in Stuttgart zu erwähnen, dass seit 2010 im ehem. Schlachthof besteht und auch Veranstaltungen ermöglicht. Mit dem Schwerpunkt Schwein als Nutztier beschäftigt sich das Museum in Ruhlsdorf bei Großkreuz in Brandenburg. In Österreich habe ich zwei Beispiele gefunden, wo das Schwein in die Kunst Eingang fand: In Georg Danzers Lied „Es ist so schön, ein Schwein zu sein“ bzw. in Werken von Hermann Nitsch, die sich dem Schwein als Opfer und den Fragen von Leben, Sein und Tod widmen. Unsere erstmalige Tagungs-Ausstellung ist der zeitgenössischen Darstellung eines tierischen Motivs, dem Schwein, in Verbindung mit dem sinnstiftenden Leitprodukt der Region, dem Wein, gewidmet!

Nach den heutigen Vorträgen, die sich mit der rechten, rationalen Gehirnhälfte befassten, wollen wir mit dieser Ausstellung auch ihre linke, kreative Hälfte ansprechen. Wie in den drei philosophischen Herausforderungen von Prof. Blaha beschrieben, widmen auch wir uns dem Menschenbild und seiner Verantwortung, der Mensch-Tier-Beziehung bzw. der zunehmenden Transparenz und setzen dazu die non-verbale Macht der Bilder ein. Die von Frau Prof. Keck beschriebene Neuroästhesie, mit der wir erkennen, wie Bilder und Farben erfasst werden, verbindet Kunst und Wissenschaft. In diesem Sinnesind die VETART-KünstlerInnen auch Synästheten, da sie ihren fachlichen Zugang zur täglichen, tierärztlichen Arbeit mit ihrer künstlerischen Wahrnehmung verbinden; die Ergebnisse können hier von ihnen betrachtet werden! 

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27.3.-5.4.2014:   VETART-Ausstellung in Gleisdorf

Retrospektive Helmut Arnez (1929-2004)

Vernissage am 27.3.2014, MIR – Museum im Rathaus, Gleisdorf

 

Kuratiert von Mag. Günther Holler-Schuster, Neue Galerie, UMJ, Graz

Helmut Arnez (1929 – 2004) lebte und arbeitete in Hartberg und Pischelsdorf in der Oststeiermark. Er kann als Einzelgänger innerhalb der österreichischen Kunstentwicklung angesehen werden. Sein umfangreiches Werk von etwa 700 Ölbildern ist stark vom Expressionismus geprägt. In starken, leuchtenden Farben, die mit Schwarz kontrastieren, entstand ein glühender Kolorismus, der für den Künstler typisch ist. Arnez war ein leidenschaftlicher und sinnlicher Maler, der durch seine Kunst der Vitalität im Allgemeinen ein Denkmal gesetzt hat.

In dieser Ausstellung von 27.3.-6.4.2014 wurde ein kleiner, aber höchst quali-tätsvoller Überblick über ein noch immer im Verborgenen blühendes Werk geboten. Zum 10. Todestag war diese Ausstellung eine Hommage an die Konsequenz eines ständig Suchenden. Helmut Arnez war auch Tierarzt, wodurch ihn Karl Bauer vom VETART-Kunstforum kennenlernte und diese Ausstellung im Museum der Stadt Gleisdorf initiierte. Wesentliche Unterstützung erhielt dieses Projekt dankenswerterweise von den beiden Sammlern Karl Pallauf und Oliver Jungnickel sowie vom Kulturpakt Gleisdorf.

Die Vernissage war ein würdiger Anlass des Gedenkens an einen Künstler der Klassischen Moderne, der für die Oststeiermark gerade in der heutigen Zeit der Suche nach regionaler kultureller Identität  steht. Sie wurde von vielen Ehrengästen, Künstlern, Sammlern und Tierärzten besucht und beeindruckte sowohl durch ihr Ambiente wie auch das Arrangement. Die 25 ausgestellten Werke stellten die Motive (Stilleben, Landschaften, Porträts und Akte) über die gesamte Schaffenszeit von 50 Jahren und einen vielfachen regionalen Bezug in den Mittelpunkt. Sie drückten auch die großen Sehnsüchte zwischen Beruf und Kunst aus, die für Arnez ein ständiges Spannungsfeld darstellten (Zitat: „Ich lebe von dem Einen, und lebe für das Andere!“).

 

Im Rahmen der Ausstellung fanden zwei Begleitveranstaltungen des VETART-Kunstforum statt, die eine enge Verbindung von Praxis, Wissenschaft und Kunst darstellten und zu deren tieferen Verständnis beitragen sollen:

 

Workshop Bacteriographie – Malen mit Bakterien

Der Begriff "Bacteriographie - Malen mit Bakterien" ist eine Wortschöpfung von Erich Schopf (www.bacteriographie.com), 29.3.2014 im MIR, Gleisdorf

Schon 1872 wurden von Ferdinand Julius Cohn (1828 - 1898), dem Begründer der modernen Bakteriologie und Förderer von Robert Koch, sogenannte „chromogene Bakterien“ in den Farben Rot, Violett, Blau, Grün und Gelb beschrieben. Es musste aber erst das Jahr 1999 herannahen um eine Verbindung zur Kunst schaffen zu können.

Damals waren die Bakterien auf den Nährböden noch keine Ensemble-mitglieder, der Maler war noch kein Regisseur und der Maluntergrund konnte auch noch nicht zur Bühne avancieren. Die ersten ausgewählten Bakterien waren eben nur Bakterien, aber ihre Farben waren faszinierend. Es folgten einfache Studien, anschließend wurden sie in bildhafter Form ausgeführt, um den künstlerischen Aspekt nicht zu vernachlässigen. Die Vorgangsweise war anfangs noch eher intuitiv, eine systematische Vorgangsweise entwickelte sich im Laufe der Studien. Bei den hygienischen Kriterien, die es ermöglichen, dass während des Malens keine fremden Organismen (zB. Schimmel) auf die Malfläche gelangen, spielt eine sterile Werkbank eine wichtige Rolle. Die ersten Werke wurden lediglich auf ein Agargel aufgetragen. Das – meist nach 2 bis 3 Tagen – „herangewachsene Bild“ wurde digitalisiert und als Pigment-Kunstdruck verewigt.

Die umfassende und einzigartige Leistung von Erich Schopf besteht auch darin, über Jahrzehnte spezielle Umwelt-Bakterien weltweit gesammelt zu haben, die Farben ausbilden und deren spezifische Wachstumsverhältnisse und Interferenzen er auf verschiedenen Nährböden studierte. Der Malvorgang selbst ist ein unsichtbarer Akt ohne Korrekturmöglichkeiten, der erst nach Tagen sichtbar wird.

Der Workshop erweiterte den Horizont in der Bakteriologie und wurde aufgelockert durch umfassende Erklärungen zur Entstehung der bakteriellen Werke und der Lebensbedingungen im Mikrokosmos. Bei seinem Aufenthalt in Gleisdorf besucht er auch die Kirche, um aus dem Weihwasser Proben zu entnehmen, die er evtl. für sein laufendes Projekt „Sakralbakterien“ verwendet. Erich Schopf kann durch seinen künstlerischen Zugang komplexe fachliche Inhalte für das Publikum verständlich aufbereiten und mit seinem typischen „Wiener Schmäh“ in Szene setzen ohne (krankmachende) Infektionen auszulösen!

 

Uraufführung von Kuhmusik als Neuinterpretation des tierischen Verstehens

von Irmgard Falkinger-Reiter, 5.4.2014, MIR-Museum im Rathaus, Gleisdorf, (www.ufg.ac.at/QmusiQ.8495.0.html)

 

QmusiQ ist die Bezeichnung für „Digitale Kuh Musik“, die von 8 Milchkühen ge-spielt wird. Deren Milchproduktions- und Trächtigkeitsdaten bilden die Grund-lage der Visualisierung. Um die Instrumentalisation von Tieren zu Produktions-medien zu hinterfragen werden ihre Produktionsdaten analysiert und in einen neuen Kontext gesetzt. Die Programmierung der digitalen Musik verleiht Kuh und Kalb eine neue Stimme. Eine ausführliche Beschreibung der Bedeutung der Kuh für den Menschen im Laufe seiner prähistorischen und historischen Entwicklung als wirtschaftlicher, kultureller und religiöser Faktor, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, bildet den Hauptteil der theoretischen Arbeit. Zur Illustration dienen Kuh-Kunstwerke aus allen Epochen bis in die Gegenwart, die auch Gelegenheit bieten, die verschiedenen Sichtweisen und den Bedeutungswandel in der Rind-Mensch-Beziehung zu analysieren. Ein wesentliches Kapitel ist dem Thema Kuh und Musik gewidmet. Den Abschluss bilden Streiflichter auf die heutige Landwirtschaft und die Produktions-bedingungen in der Milchwirtschaft, um das Umfeld den Arbeitsplatz und die Bedürfnisse der acht QmusiQ-Solistinnen besser einschätzen zu können.

Die Besucher konnten dabei die Synästhesie von Kühen und Kunst erfahren und über die Musik ein neues Verständnis zu Tieren im Allgemeinen entwickeln. Das Projekt von Irmgard Falkinger-Reiter war die Abschlussarbeit ihres Zweit-Studiums an der Kunstuniversität Linz (Interface Cultures), wurde bei der „ars electronica 2011“ präsentiert und in einer aktualisierten Form in Gleisdorf uraufgeführt.

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